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Das private Kleinwindrad fürs eigene Haus

Kleinwindanlage im Rhein-Sieg-Kreis
Foto: © Patrik Jüttemann

Um Windenergie zu nutzen, müssen nicht zwangsläufig Windparks mit bis zu 200 m hohen Windanlagen errichtet werden. Stromerzeugung durch den Wind funktioniert auch in sehr kleinem Maßstab. Dazu zählen privat betriebene Kleinstanlagen, deren Rotorblätter nur einer halben Armlänge entsprechen können. Weit verbreitet sind z. B. Miniwindanlagen auf Segelschiffen für die Batterieladung. Aufgrund des starken Windes auf der See ist diese Anwendungsform naheliegend.


Kleine Windanlagen haben lange Tradition

Aber wie sieht es aus mit Kleinwindanlagen im Landesinneren fernab der windstarken Küste aus? Kann man mit Miniwindturbinen auch ein Privathaus mit Strom versorgen? In Deutschland werden Windmühlen seit über 800 Jahren eingesetzt, auch im Landesinneren. Manche Straßennamen deuten auf alte Windmühlenstandorte hin, wie z.B. „Mühlenberg“. Wenn unsere Vorfahren ab dem Jahr 1200 die Windenergie als kostenfreie Arbeitskraft genutzt haben, dann wird das erst recht mit moderner Kleinwindkrafttechnik möglich sein.


Markt in frühem Entwicklungsstadium

Doch im Vergleich mit dem Milliardenmarkt Photovoltaik stehen Kleinwindanlagen noch am Anfang der Marktentwicklung. Effiziente und zuverlässige Technik ist vorhanden, nur sind die Kosten pro Kilowatt Leistung noch hoch. Eine Massenfertigung von Miniwindanlagen mit entsprechender Senkung der Stückkosten steht noch an.


Strom für den Eigenverbrauch

Eine Definition von Kleinwindkraftanlagen gelingt am besten über das Anwendungsprinzip: Das Minikraftwerk wird direkt neben oder auf dem Verbraucher aufgestellt, um diesen mit Energie zu beliefern. Der Strom muss mit möglichst hohem Anteil selbst verbraucht werden. Die Einspeisung ist aufgrund der geringen Einspeisetarife nicht wirtschaftlich.


Niedrige Masthöhe hat Vorteile und Nachteile

Kleinwindanlagen haben in Deutschland in den meisten Fällen eine maximale Höhe von 30 m. Privatanlagen sind oft nur 10 m hoch. Das bringt einen Vorteil mit sich: Die kleinen Anlagen sind im Landschaftsbild kaum sichtbar. Bei der Planung von Windparks mit weit sichtbaren Windrädern regt sich oft Widerstand. Miniwindanlagen sind dagegen in der Bevölkerung beliebt.

Die geringe Rotorhöhe hat aber auch einen Nachteil: Das Windangebot des Aufstellungsorts muss besonders kritisch geprüft werden. Je höher der Rotor über dem Boden, desto mehr Wind. Schlechte Standorte sind inmitten von Wohngebieten, solche Grundstücke befinden sich quasi im Windschatten. Gute Lagen sind am westlichen Rand von Siedlungsgebieten, wo die volle Kraft des starken Westwindes genutzt werden kann. Einzellagen und Höhenlagen können ebenfalls ein guten Windangebot mit sich bringen . In vielen Fällen sind Dächer für die Montage von kleinen Windturbinen nicht geeignet. Erstens aufgrund turbulenter Windverhältnisse, zweitens aufgrund von Körperschallübertragungen.


Perfekter Begleiter der Solaranlage

Unsere Klimaregion bietet optimale Verhältnisse für die parallele Nutzung von Solarenergie und Windenergie. Saisonal ergänzen sich Sonne und Wind. Das gilt auch für den Privathausbesitzer mit seiner PV-Anlage, die im Winter wenig produktiv ist. Das Kleinwindrad läuft in der kalten Jahreszeit zur Höchstform auf. An sehr windstarken Standorten macht auch das Heizen mit dem Windrad Sinn. Der Überschussstrom wird dann in den Heizstab im Warmwasserspeicher geleitet.


Vorsicht vor unseriösen Anbietern

Der Markt für Miniwindkraftanlagen ist auch mit Problemen behaftet. Zum einen tauchen immer wieder technisch fragwürdige Kleinwindradmodelle auf, die Ansprüche an Effizienz und Sicherheit vermissen lassen. Zum anderen gibt es unseriöse Anbieter. Dazu zählen Firmen, die ein kleines Windrad auf einem Privathaus zeigen und mit „billiger Energie vom Dach“ werben. Verbraucher werden getäuscht.

Von billiger Energie könnte man dann sprechen, wenn der Strom der Windanlage niedriger als der Strompreis wäre. Ein privater Hausbesitzer müsste demnach mit der Kleinwindanlage Strom erzeugen, der weniger als 30 Cent pro Kilowattstunde kostet. Das wird in den meisten Fällen nicht gelingen. Private Windanlagen stehen eher auf niedrigen Masten mit mäßigem Windangebot und Stromproduktion. Anders sieht es bei Gewerbebetrieben und Landwirten aus. Neben Masten und Anlagenleistung ist meist auch die Eigenverbrauchsquote höher. Das begünstigt die Wirtschaftlichkeit der Kleinwindanlage.

Ein kurzes Video gibt einen Überblick zur Wirtschaftlichkeit kleiner Windanlagen und den wichtigsten Parametern.

Zum Video -> Wirtschaftlichkeit - Lohnt sich ein Miniwindrad

Private Betreiber brauchen eine Prise Idealismus

Private Betreiber sollten deshalb nicht die Wirtschaftlichkeit als Hauptmotiv für die Anschaffung einer Kleinwindturbine haben. Eigenversorgung mit umweltfreundlicher Energie und Spaß an der Technik sollten im Vordergrund stehen, nicht Rendite und Senkung der Stromrechnung. Spricht man mit Leuten, die PV-Anlage und Kleinwindrad besitzen: Die Windanlage ist meist der Liebling. Wenn der Rotor sich dreht wird die Naturkraft des Windes sichtbar, der Spaßfaktor ist unbestritten.


Gratis E-Book zu Kleinwindanlagen

Fordern sie auf dem Kleinwindkraft-Portal den kostenfreien „Wegweiser Kleinwindkraft“ an. Die PDF-Datei umfasst die wichtigsten Grundlagen, darunter die baurechtlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer.

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Quelle: Der Text wurde zur Verfügung gestellt von Patrik Jüttemann, Kleinwindkraft-Portal (https://www.klein-windkraftanlagen.com/)

Testfeld für Kleinwindanlage in Österreich
Foto: © Kurt Leeb